Samstag, 31. Juli 2010

Arsch knapp

Ich werde sehr häufig gefragt ob ich mit meinem großen Auto Schwierigkeiten bei der Parkplatzsuche in Wien habe. Das ist eigentlich nur ganz selten der Fall weil ich zum Glück sehr gut mit Spiegeln einparken kann und auch in recht enge Parklücken komme. Ein weiterer Vorteil meines Autos ist, dass ich in der Innenstadt, auch ohne einen Parkschein zu legen, nur ganz selten Strafzettel bekommen. Ich weiß nicht genau ob es daran liegt das der Wagen aussieht wie ein LKW oder wegen der „Tierservice-Mobil“ Beschriftung. Eigentlich auch egal, Hauptsache es wirkt.




Eine Sache mag ich aber nicht besonders und das sind Parkgaragen. Momentan läuft ein Auftrag in den Wohnungen des Gasometers und ich kann den Garagenplatz von meinen Kunden nutzen. Aus diversen, eher unangenehmen Experimenten weiß ich, das Garagen mit einer Höhe von 2,5 m sehr sehr sehr grenzwertig sind und ich mit der Antenne streife. Das hab ich in der Donau City ausprobiert als ich versehentlich in die Einfahrt der UNO City fuhr, die man nur durch die Garage wieder verlassen kann. 2,10 m sind in Ordnung aber es macht auch keinen Spaß durchzufahren.




Ich sitze im Auto und ziehe die ganze Zeit den Kopf ein, wohl wissend das das nicht hilft aber das Unterbewusstsein sieht das anders.

Montag, 26. Juli 2010

Von Katzen und Mäusen

Dieser Post zeigt wieder einmal dass es so etwas wie „natürliche“ Feindschaften zwischen Tieren nur ganz selten gibt. Zwei Wochen lang habe ich Mimi und Momo, zwei Mäuse sowie Betty und Bastian, zwei orientalisch Kurzhaar Katzen betreut die in einem Haushalt leben.



Eine Leidenschaft die alle Tiere gemeinsam haben, ist Frischkäse. Sobald ich mich dem Mäusekäfig näherte kamen die beiden entzückenden Tierchen schon zum Eingang und auch Bastian machte sich bereit für die tägliche Portion Käse.


Während ich den Käfig von Mimi & Momo reinigte mussten die Katzen dann schon vor der Türe warten. Das Risiko das der Jagdinstinkt der Katze durchschlägt wenn eine Maus zu laufen beginnt ist dann doch zu groß.



Ab nächster Woche habe ich dann zwei Ratten zu betreuen. Freu mich schon darauf.

Mittwoch, 21. Juli 2010

Sensationelle Feedbacks von sensationellen Kunden

Neben der Betreuung der Tiere ist die schönste Sache an meinem Beruf die sensationellen Feedbacks die ich von meinen Kunden bekomme. Es ist ein unglaublicher Motivator für mich wenn ich höre, dass die Tierbesitzer einen schönen und entspannten Urlaub in dem Wissen verbringen, das ihre Lieblinge zu Hause gut aufgehoben und versorgt werden.

Eine besonders nette mail die ich gestern bekommen habe, möchte ich hier gerne einmal anführen. Fast noch mehr gefreut als über die mail habe ich mich allerdings noch über die Ansichtskarte die ich aus dem Urlaub im Ausseer Land bekommen habe. Hängt jetzt über meinem Schreibtisch!

"Liebe Fr. Nussbaumer,
gerne möchte ich Ihnen nochmals herzlichst danken für die liebevolle Pflege unserer Katze "Aronaki" vom 04.-18.Juli 2010. Dank Ihnen konnten wir 2 wunderbare Wochen urlauben und unsere "Prinzessin" zu Hause bestens versorgt wissen.
Die Kleine hat uns bei unserer Ankunft begrüßt als seien wir kaum weg gewesen und dies ist wohl der beste Beweis dafür, daß es dem Tierchen wohl an gar nix gefehlt haben kann.
Ausgerechnet in diesen beiden Wochen kam die Jahrhunderthitze mit 38°C; daß auch die Topfpflänzchen auf der Terrasse jene überlebt haben ist ebenfalls Ihnen zu verdanken, Fr.Nussbaumer.

Ich werde jederzeit gerne wieder Ihre Dienste in Anspruch nehmen und Sie auch an meine Freunde wärmstens weiterempfehlen.
Darüber hinaus können Sie mich selbstverständlich jederzeit als Referenz angeben.

Mit lieben Grüßen
Gabriele S. ("Aronaki")"


Die Geschichte des etwas ungewöhnlichen Names „Aronaki“ finde ich auch sehr nett. "Aronaki" setzt sich zusammen aus dem Namen des Katzenvaters, "Aron" und der griechischen Silbe "aki", die verwendet wird um etwas zu verniedlichen. "Aronaki" bedeutet also "Kleiner Aron"

Samstag, 17. Juli 2010

Die Geschichte mit Jonny

Zu meinen ersten Kunden im letzen Jahr gehörte Jonny, ein kleiner, schon 12jähriger Kater aus dem 14. Bezirk. Seine Familie hatte ihn aus dem Klosterneuburger Katzenheim geholt und er war erst einige Monate bei ihnen, als ich ihn zum ersten Mal für eine Woche betreuen durfte.

Jonny konnte durch seine Katzenklappe ein- und ausgehen und war an den ersten Tagen immer pünktlich zur Stelle als ich ihn füttern kam.


Eines Tages, war er dann nicht im Haus. Ich rief und suchte nach ihm, konnte ihn aber nicht finden bis ich schließlich ein schwaches Wimmern unter dem Bett hörte. Ich sah nach und tatsächlich lag da Jonny und konnte sich kaum bewegen.

Ich rief sofort den Tierarzt der Familie an, der aber ebenfalls auf Urlaub war. Mein Mann war zum Glück zu Hause und suchte mir schnell übers Internet alle Tierärzte in der Umgebung heraus die ich nacheinander anrief. Nur in der Tierklinik Breitenlee sagte man mir, das ich kommen könne mich allerdings auf eine Wartezeit von mind. 2 Stunden gefasst machen müsse. Außerdem wies man mich gleich am Telefon darauf hin das ich bar bezahlen müsse. Nachdem ich sonst niemanden erreicht packte ich den kleinen Kater in einen Karton und los gings.

In der Klinik wurde ich von einer korrekten und unpersönlichen Assistentin erst mal auf einen Platz im Wartezimmer verwiesen. Obwohl ich ihr sagte, dass es ein Notfall sei machte sie keine Ausnahme. Ich wartete 1 ½ Stunden ohne das sich ein Tierarzt blicken ließ. Mehrere Leute die schon vor mir da gewesen waren verließen wütend die Klinik weil sie auch nicht dran kamen.

Als dann eine Ärztin an mir vorbei ging, platzte mir der Kragen. Jonny rührte sich kaum mehr in seiner Kiste und atmete nur flach. Ich stellte mich der Dame in den Weg und schrie sie an sich meinen Kater anzusehen. Ich wäre ja gerne bereit zu warten, schrie ich schon fast hysterisch, wenn ich nur genau wüsste dass er in der Zwischenzeit nicht stirbt. Sie weigerte sich noch immer ihn anzusehen und dann kamen mir vor Wut die Tränen. Das wirkte dann endlich und die Ärztin ließ sich herab sich Jonny anzusehen und festzustellen, dass er schnellsten behandelt werden müsste.


War man erst einmal in den inneren Räumen der Ordination gab es keinen Grund mehr sich zu beklagen. Gleich zwei Ärztinnen kümmerten sich um den kleinen Kerl der sich offensichtlich die Hüfte gebrochen hatte. Sobald ich eine genaue Diagonse hatte, informierte ich auch seine Familie die ohnehin gerade auf dem Weg zurück vom Urlaub war.

Jonny wurde dann von den Ärzten bestens versorgt und behandelt. Man überlegte ob er operiert werden sollte oder ob man den Bruch einfach verheilen lassen könne. Seine Besitzerin entschied sich gegen die Operation und nahm in Kauf das der Kater möglicherweise hinken würde.

Ihre Entscheidung war absolut die richtige. Im laufe des vergangenen Jahres habe ich Jonny bereits drei weitere Male betreut und er ist guten Mutes, wohlauf und humpelt kein bisschen.

Natürlich ist mir der kleine Kerl besonders ans Herz gewachsen und ich freu mich jedes Mal ganz besonders wenn ich, so wie vergangene Woche, wieder bei ihm bin.

Montag, 12. Juli 2010

Waldbad

Über Atreju, genannt Socke, den Border Collie habe ich ja jetzt schon öfter einen Post veröffentlicht. Der kleine Kerl liefert aber immer wieder tolle Motive für Fotos. Letzte Woche habe ich ihn wieder für ein paar Tage betreut und war mit ihm ausgiebig im Wald hinter seinem zu Hause spazieren.

Dabei habe ich diesmal eine kleine Quelle entdeckt und Atreju sprang sofort hinein. Mit wahrer Wonne hat er herumgeplantscht, getrunken und mit dem Wasserstrahl gespielt. Mindestens 10 Miunten saß er drinnen und von sich aus wäre er wahrscheinlich so schnell nicht mehr herausgekommen.





Donnerstag, 8. Juli 2010

Katzen haben ein Gedächtnis!

Fast 70 % meiner Aufträge habe ich bei Kunden bei denen ich mindestens schon ein Mal die Betreuung der Tiere übernommen habe. Das freut mich natürlich besonders weil es mir zeigt wie zufrieden meine Kunden mit meinem Service sind. Ein weiterer schöner Aspekt dabei ist, dass auch die Tiere sehr deutlich zeigen das sie sich an mich erinnern können.

Ein Beispiel dafür sind Lena und Emily, zwei Katzenschwestern die im 20. Bezirk leben. Die beiden, vor allem Lena, sind eher zurückhaltend Fremden gegenüber. Während der ersten Betreuungstage meines ersten Auftrages bei ihnen, haben sich die beide Katzen im Schlafzimmer versteckt. Erst am letzten Tag kam Emily schmusen.

Nun hatte ich bei den beiden meinen zweiten Auftrag im Abstand von ca. 4 Wochen. Gleich als ich die Türe aufsperrte begrüßte mich Emily mauzend und schnurrend wie eine gute Bekannte. Ich hab mich sehr geehrt gefühlt. Nach zwei Tagen war dann auch die schüchterne Lena schon da und von da an wurden wir richtig gute Freunde.



Freitag, 2. Juli 2010

Abschied von Leo

Seit Jänner betreue ich Leo, einen 18jährigen Warmblut Wallach der in Deutsch-Brodersdorf steht. 2 – 3 Mal pro Woche war ich bei ihm da seine Besitzerin vorübergehend zu wenig Zeit für ihn hatte. Vor allem ging es darum Leo nach einer langen Stehzeit wieder regelmäßig zu bewegen. Ich begann mit Spaziergängen und Longieren um einmal sein Vertrauen zu gewinnen bzw. um Leo auch besser kennen zu lernen.


Sehr schnell lernte Leo mir zu vertrauen und ließ sich willig überall hin führen, was am ihm am Beginn meiner Tätigkeit große Schwierigkeiten bereitete. Auch erinnerte er sich bald wieder an seine gute Erziehung und nach einigem Üben stand er wieder brav still beim Putzen und hörte auf während dem Führen an mir zu knabbern usw.

Ab Ostern habe ich dann auch begonnen Leo zu reiten. Zuerst nur in dem sehr großen Gelände und bald auch schon in der Halle. Auch wenn Leo nach wie vor ein eher schreckhaftes Pferd ist, wurde es von Stunde zu Stunde besser.

Trotzdem hat Deutsch-Brodersdorf den riesigen Nachteil dass es so weit weg von meinem Heimatort, Klosterneuburg, ist. (61 km) Erschwerend kam dazu das es sich mit meinen anderen Aufträgen nur so einrichten ließ, das ich um 9.00 Uhr früh bei Leo war und das bedeutet um 08.00 Uhr über die Tangente. Jeder der in Wien und Umgebung wohnt weiss was das bedeutet.

Schweren Herzens habe ich mich aus diesem Grund von Leo über den Sommer verabschiedet. Nun hat auch seine Besitzerin wieder mehr Zeit um Leo zu betreuen, deshalb hat sich das auch ganz gut ergeben.


Leicht fiel mir der Abschied nicht v.a. weil Leo, als ich ihn nach unseren letzten Stunde am Dienstag auf die Wiesenkoppel brachte, das erste Mal nicht zu seiner Herde gelaufen ist sondern noch an den Zaun kam und mir nachsah bis ich weg war.