Sehr schnell lernte Leo mir zu vertrauen und ließ sich willig überall hin führen, was am ihm am Beginn meiner Tätigkeit große Schwierigkeiten bereitete. Auch erinnerte er sich bald wieder an seine gute Erziehung und nach einigem Üben stand er wieder brav still beim Putzen und hörte auf während dem Führen an mir zu knabbern usw.
Ab Ostern habe ich dann auch begonnen Leo zu reiten. Zuerst nur in dem sehr großen Gelände und bald auch schon in der Halle. Auch wenn Leo nach wie vor ein eher schreckhaftes Pferd ist, wurde es von Stunde zu Stunde besser.
Trotzdem hat Deutsch-Brodersdorf den riesigen Nachteil dass es so weit weg von meinem Heimatort, Klosterneuburg, ist. (61 km) Erschwerend kam dazu das es sich mit meinen anderen Aufträgen nur so einrichten ließ, das ich um 9.00 Uhr früh bei Leo war und das bedeutet um 08.00 Uhr über die Tangente. Jeder der in Wien und Umgebung wohnt weiss was das bedeutet.
Schweren Herzens habe ich mich aus diesem Grund von Leo über den Sommer verabschiedet. Nun hat auch seine Besitzerin wieder mehr Zeit um Leo zu betreuen, deshalb hat sich das auch ganz gut ergeben.
Leicht fiel mir der Abschied nicht v.a. weil Leo, als ich ihn nach unseren letzten Stunde am Dienstag auf die Wiesenkoppel brachte, das erste Mal nicht zu seiner Herde gelaufen ist sondern noch an den Zaun kam und mir nachsah bis ich weg war.