Donnerstag, 10. Dezember 2009

Linus ist gestorben

Gestern Abend, als ich in die Wohnung von Linus, dem 16jährigen Kater mit Zucker und Kieferkrebs kam, hat er mich nicht wie sonst üblich begrüßt. Alarmiert durchsuchte ich die Wohnung und fand ihn auf der Loggia, halb in seiner Katzenhöhle liegend. Als ich ihn berührte bewegte er sich nicht, ich vernahm aber nach einigen Minuten ein schwaches röcheln. Ich versuchte seinen Tierarzt zu erreichen und erwischte diesen gerade noch in der Praxis. Er sagte mir ich solle ihm Zuckerwasser einflössen, nach einer halben Stunde sollte es ihm besser gehen. Sofort machte ich mich daran ihm das Zuckerwasser zu geben.

In der Zwischenzeit habe ich die Mutter meiner Kundin informiert und ihr versprochen sie auf dem Laufenden zu halten. Nach einer halben Stunde lag Linus immer noch unverändert apathisch da und bewegte sich nicht. In der Tierarztpraxis hob niemand mehr ab. So versuchte ich den Arzt privat zu erreichen, erwischte seine Frau und die organisierte einen Rückruf. Ich erklärte, dass es Linus kein bisschen besser gehe und er versprach zu kommen. Ich informierte die Mutter meiner Kundin die sich auch gleich auf den Weg machte. Sie war vor dem Arzt da und zusammen warteten wir auf ihn. Lines hatte sich in der Zwischenzeit nicht bewegt und ich war mir sicher, dass er sich entschieden hatte zu sterben.

So war es dann auch. Der Arzt sah ihn an, untersuchte sein Herz und erklärte, dass Linus schon mehr „drüben“ als bei uns wäre und nicht mehr zu retten sei. Und so ist Linus gestern gestorben. Mir geht es damit besser als ich es erwartet hätte. Natürlich war ich sehr traurig aber nicht verzweifelt. Zum einen liegt es daran das es relativ schnell ging, er nicht leiden musste und „natürlich“ starb. Er hatte bis zuletzt keine Schmerzen und das ohne Medikamente (bis auf das Insulin). Außerdem bin ich sehr froh darüber, die letzten Stunden bei ihm gewesen zu sein, sodass er nicht alleine gestorben ist. Ich hab ihn gestreichelt und er ist friedlich eingeschlafen.